Pavel Pepperstein
Der, der Lenin sah

Der einbalsamierte Leichnam des ehemaligen Revolutionsführers Lenin ist immer noch Ausstellungsobjekt am Roten Platz und damit in ganz Russland als postsowjetischem Mausoleum präsent. Der zwanzigjährige Pavel Pepperstein schrieb 1986, im Verfallsstadium der Sowjetunion, ein Poem, das die Lebensgeschichte eines fiktiven sowjetischen Großschrift- stellers und dessen Ende als Bettler in den Katakomben des Mausoleums erzählt. Lenin spukt in dieser Geschichte als lebender Toter ebenso wie als Wahnbild kindlicher Träume und Phantasmen. Peppersteins halluzi- nativer Text verknüpft Kult-Ästhetik und psychodelisches Narrativ.

Aus dem Russischen von Günter Hirt und Sascha Wonders

No. 47 | mit zahlreichen Abbildungen, Hardcover

1. limitierte Auflage von 500 durchnummerierten Exemplarenen, davon 50 signierte Ausgaben

ISBN 978-3-945867-47-1

EUR 28.00


Pavel Pepperstein ist unter den Zauberkünstlern
der postsowjetischen Allegorie der merkwürdigste.
Ein Denker in Bildern, Erzähler in Theorien und Texten, ein Artist, der am liebsten an den Rändern schrottreifer Diskurse balanciert, bevor ihre Trümmerteile ins All wegsegeln.
— Durs Grünbein

 

Pavel Pepperstein geboren 1966 in Moskau. Künstler, Literat, Filmemacher und Kunstkritiker. Studium an der Akademie der schönen Künste in Prag. Gehörte zum engen Kreis der Moskauer Konzeptualisten. 1987 gründete er in Moskau die Künstlergruppe Inspektion Medizinische Hermeneutik. Seine Werke wurden in zahlreichen Einzel-und Gruppenausstellungen gezeigt. 2009 hat er Russland auf der Biennale von Venedig mit dem Projekt Landscapes of the Future vertreten. 2019 wurde Pepperstein der Andrei Bely Literaturpreis für Prosa verliehen. Pepperstein lebt und arbeitet in Moskau.

 

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